Autor: Dshamilja Paetzold

Einladung zu den Cologne Futures 2023

Connecting the Dots – Medien als Infrastrukturen


05. Dezember 2023
10 – 17 Uhr

Kleiner Sendesaal des WDR

WDR Funkhaus
Wallrafplatz 5
50667 Köln

Anmeldung für die kostenlose Teilnahme vor Ort unter: mia.paetzold@medienpolitik.eu


Mediale Kanäle waren seit jeher Bestandteile der gesellschaftlichen Infrastruktur. Inzwischen wird stärker über die gesamte “Informationsökologie” mit zahlreichen, differenzierten Kanälen diskutiert als über die sozialen Effekte “traditioneller Medien”. In der spätestens seit den 1980er Jahren absehbaren technologischen Konvergenz der Informationskanäle sind Legacy Media, soziale Netzwerke und Machine-Learning (KI) zu einer ökonomischen und publizistischen Einheit verschmolzen, die im Einzelnen nur noch formell zu differenzieren ist. Herkömmliche Begriffe wie “Journalismus” oder “Fernsehen” verlieren zusehends an Bedeutung.  Bei den 11. Cologne Futures wollen wir diese akzelerierende technologische Dynamik in ihren Auswirkungen auf Produzenten und Publikum analysieren und ihre Folgen für zukünftige Gesellschaftsentwicklungen prognostizieren.

Mit dabei sind: Prof. Dr. Marco Huber (Universität Stuttgart, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA), Prof. Dr. Dirk van Laak (Autor von „Alles im Fluss: die Lebensadern unserer Gesellschaft – Geschichte und Zukunft der Infrastruktur“), Dr. Manuela Lenzen (Autorin von: „Der elektronische Spiegel – Menschliches Denken und künstliche Intelligenz“), Dr. Christian Schulz (Autor von “Infrastrukturen der Anerkennung: Eine Theorie sozialer Medienplattformen), Felix M. Simon (Kommunikationsforscher am Oxford Internet Institute) Nadia Zaboura (Kommunikationswissenschaftlerin, Fach-Moderatorin und Medien-Kritikerin) und Hans-Jürgen Jakobs (Volkswirt und Journalist).

Tagesmoderation: Dr. Lutz Hachmeister.


Agenda

10:00 Uhr

Begrüßung und Einführung 

10:20 Uhr 

Eröffnungsvortrag
Prof. Dr. Marco Huber (Leiter Zentrum für Cyber Cognitive Intelligence ZCCI, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA)

„Künstliche Intelligenz: gestern, heute, morgen“

11:15 Uhr

Dr. Christian Schulz (Universität Paderborn) 

„Infrastrukturen der Anerkennung – Über die Organisationsprinzipien sozialer Medienplattformen“

12:10 – 13:30 Uhr Mittagspause

13:30 Uhr 

Prof. Dr. Dirk van Laak (Universität Leipzig)

„Suche nach Anschluss. Infrastrukturen der Kommunikation.“

14:25 Uhr

Felix M. Simon (Kommunikationsforscher am Oxford Internet Institute)

„The Impact of AI on Professional Journalism“

15:15 – 15:45 Uhr Pause

15:45 – 17:00 Uhr

Abschlussrunde
„Ist das KI oder ist das von dir?” Zum mentalen Wandel im Journalismus. 
Mit Nadia Zaboura, Dr. Manuela Lenzen und Hans-Jürgen Jakobs.


Die Cologne Futures werden unterstützt durch:

Save the Date! Cologne Futures 2023

Connecting the Dots – Medien als Infrastrukturen

05. Dezember 2023

Kleiner Sendesaal des WDR

WDR Funkhaus
Wallrafplatz 5
50667 Köln

Mediale Kanäle waren seit jeher Bestandteile der gesellschaftlichen Infrastruktur. Inzwischen wird stärker über die gesamte “Informationsökologie” mit zahlreichen, differenzierten Kanälen diskutiert als über die sozialen Effekte “traditioneller Medien”. In der spätestens seit den 1980er Jahren absehbaren technologischen Konvergenz der Informationskanäle sind Legacy Media, soziale Netzwerke und Machine-Learning (KI) zu einer ökonomischen und publizistischen Einheit verschmolzen, die im Einzelnen nur noch formell zu differenzieren ist. Herkömmliche Begriffe wie “Journalismus” oder “Fernsehen” verlieren zusehends an Bedeutung.  Bei den 11. Cologne Futures wollen wir diese akzelerierende technologische Dynamik in ihren Auswirkungen auf Produzenten und Publikum analysieren und ihre Folgen für zukünftige Gesellschaftsentwicklungen prognostizieren.

Mit dabei sind unter anderem: Prof. Dr. Marco Huber (Universität Stuttgart, Leiter des Center for Cyber Cognitive Intelligence (CCI), Fraunhofer IPA), Prof. Dr. Dirk van Laak (Autor von „Alles im Fluss: die Lebensadern unserer Gesellschaft – Geschichte und Zukunft der Infrastruktur“) und Nadia Zaboura (Kommunikationswissenschaftlerin, Fach-Moderatorin und Medien-Kritikerin).

Anmeldung für die Teilnahme vor Ort unter: mia.paetzold@medienpolitik.eu

Cannes-Dinner 2023

Rund 40 Gäste aus der TV- und Medienbranche trafen sich am 16. Oktober zum traditionellen Cannes-Dinner von IfM und SKW Schwarz anlässlich der MIPCOM. Das Event, das stets im Anschluss an den German MIP Cocktail stattfindet, hat sich über die letzten Jahre zu einem Fixpunkt der zweimal jährlich stattfindenden Branchenmesse entwickelt.

M100 Sanssouci Colloquium 2023

70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Europa, den USA und Ländern des Globalen Südens, 20 NachwuchsjournalistInnen aus 14 europäischen Ländern, dazu Observer, berichterstattende JournalistInnen – und am Abend eine ebenso aufrüttelnde wie bewegende Verleihung des M100 Media Award an die Women, Life, Freedom Bewegung im Iran: Das war das 19. M100 Sanssouci Colloquium, das am 14. September in der Orangerie Sanssouci in Potsdam stattgefunden hat.

In mehreren Plenary Roundtable Diskussionen und strategischen Arbeitsgruppen wurde grenzübergreifend über den Zustand der Demokratie, Gründe für die Vertrauenskrise in demokratische Systeme weltweit bei gleichzeitigem Anwachsen autokratischer Regierungen, über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Medien und Gesellschaft, Desinformation und Propaganda sowie die EU-Erweiterung diskutiert.

Hier finden Sie eine umfangreiche Zusammenfassung des Tages und des Abends mit Links zur Eröffnungsrede des indischen Bestsellerautors Pankaj Mishra und zahlreiche Interviews mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie hier die Aufzeichnung des Livestreams der Verleihung des M100 Media Awards.

Raus aus der Legitimationskrise. Reformideen für ARD und ZDF

Aus epd medien 20/23 vom 19. Mai 2023

epd Digitalisierung und Medienwandel, aber auch systeminterne Versäumnisse und Skandale wie beim RBB haben zu einer tiefen Legitimationskrise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland geführt. Die Konferenz „Neustart ÖRR: Wie weiter mit ‚unseren Medien‘?“, die das Kölner Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) gemeinsam mit der Schöpflin Stiftung und der Initiative „Unsere Medien“ am 27. Februar in Berlin organisierte, stellte hierzu Lösungswege in den Mittelpunkt. Auf der Basis von Impulsvorträgen, die wir in dieser Ausgabe zusammen mit weiteren Beiträgen dokumentieren, diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeitgemäße Modelle zur Organisation von gesellschaftlicher Beteiligung – mit Blick auf die Reform und den laufenden Betrieb öffentlich-rechtlicher Medien.

Die frühere WDR-Redakteurin Sabine Rollberg präsentiert eine ernüchternde Bestandsaufnahme: Vom Innenleben der öffentlich-rechtlichen Sender zeichnet sie ein verheerendes Bild. Innovation und Kreativität seien nicht mehr gefragt, stattdessen regiere eine kleine Entscheiderhierarchie, die nur auf Quoten fixiert sei und Günstlingswirtschaft betreibe. In diesem Zustand seien die Sender ein „El Dorado für narzisstisch gestörte Personen“. Eine Reform setze zwingend eine Veränderung der Machtstrukturen voraus, argumentiert Rollberg.

Die Strukturbedingungen der Medienordnung – und damit auch die des öffentlich-rechtlichen Systems – seien zu lange weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt worden, bemängelt lfM-Direktor Leonard Novy. Die Journalistin Khola Maryam Hübsch, Mitglied im HR-Rundfunkrat, erwartet von einer Gremienreform deshalb weniger Einflussnahme durch die Politik, eine bessere Durchmischung bei der Zusammensetzung sowie mehr fachliche Beratung. Eine echte Programmkontrolle sei sonst nicht möglich.

Hubert Krech, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse, fordert im Sinne der angestrebten „Good Governance“ der Sender auch die Einbeziehung von Redaktionsvertretungen in den Gremien. Er kritisiert zudem, dass die Medienpolitik die Berufsgruppe der Redakteurinnen und Redakteure bei der Einsetzung des Zukunftsrates für ARD und ZDF nicht berücksichtigte. Der Vorstandssprecher der Initiative Mehr Demokratie, Ralf-Uwe Beck, plädiert für eine Bürgerbeteiligung beim Zukunftsrat. Dieser „Bürgerrat“ könne die Vorschläge des Zukunftsrates diskutieren und anreichern.

Zur Konsultation der Öffentlichkeit abseits der Gremien stehen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verschiedene Methoden aus der Partizipationsforschung zur Verfügung. James Fishkin, Kommunikationswissenschaftler an der Stanford-University, empfiehlt hierfür sogenannte Deliberative Polls, die Befragungsmethoden mit partizipativen Workshopformaten verbinden. Positive erste Erfahrungen mit deliberativen Verfahren aus Großbritannien stellen die Wissenschaftler Lee Edwards und Giles Moss vor. Doch Bürgerbeteiligungsformate bergen auch Fallstricke, wie die Demokratieforscher Detlef Sack und Nora Freier von der Universität Wuppertal analysieren.

Der Medienwissenschaftler Otfried Jarren von der Universität Zürich verweist darauf, dass bei der anstehenden Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Perspektive auf das publizistische Gesamtsystem, vor allem auf den Journalismus, gewahrt werden sollte. Nicht allein der Erhalt, sondern die Stärkung der strukturellen Diversität des publizistischen Medienmarkts sollte seiner Meinung nach ein zentrales Entwicklungs-, Ordnungs- und Regulierungsziel sein. Dem Journalisten Olaf Steenfadt kommt es dabei auch auf eine Korrektur des seiner Meinung nach missverstandenen Begriffs der Vielfalt an. Er plädiert dafür, Medienvielfalt aus einer Gesamtbetrachtung des Marktes heraus zu definieren.

Ellen Nebel

epd medien hat alle Medienkanäle im Blick: Fernsehen, Radio, Presse und Internet. Das renommierte, wöchentlich erscheinende Heft informiert hintergründig über aktuelle Ereignisse und Trends aus den Medienhäusern. Das Heft kann auch digital als pdf abonniert werden. Zusätzlich erhalten die Abonnenten jeden Werktag per Mail einen Newsletter mit aktuellen Medienmeldungen.